Dienstag, 1. Juli 2014

Familienbett, der Umbau

Der Kleinste ist ein wilder Schläfer. Ähnlich wild wie damals die Große war und doch irgendwie anders. Irre Phasen von nächtlichem Dauerstillen, Hinsetzen, durchs Bett krabbeln und stundenlangem Wachsein wechseln sich ab mit zenmäßigen Phasen stundenlangem Schlaf an meiner Seite mit einmal Schnuller anreichen (ich schätze das Verhältnis beider Phasen auf 3:1, aber immerhin). 

Am besten schläft er mit Körperkontakt, anfangs noch ab und an im Beistellbett, inzwischen am liebsten mit unter meiner Decke. Da er, ebenso wie die Große, extrem früh extrem mobil wurde und seit etwa 6 Wochen rasend schnell krabbelt und sich überall hochzieht haben wir uns in den letzten Wochen den Kopf zermatert wie wir die Schlafsituation am Klügsten lösen ohne das Kind vor dem etwa halbmeterhohen Bett aufzulesen. Vor 4,5 Jahren haben wir die Sache extrem pragmatisch gelöst und die Füße unseres Bettes abgesägt, damit das Beistellbett auf niedrigster Einstellung noch gut daran passt und der Rest einen nur etwa 20 cm hohen Abgrund bietet. Das kam dieses Mal nicht Frage, das Bett ist neu und sähe völlig absurd aus ohne Füße...

Lösung 1: Kind ins eigene Bett und erst zu uns, sobald wir auch ins Bett kommen, damit wir ihn dann zwischen uns "einkesseln" können. Haben wir nun einen Monat lang versucht. Vergeblich. Es gab mal Tage an denen klappte es gut, dass er mit viel gutem Zureden und Gestreichel im Gitterbett einschlief, während einer von uns (meist ich) einen halb abgestorbenen Arm und bei Bedarf auch den ganzen Oberkörper mit ins Babybett baumeln ließ. Dann wachte er nach spätestens einer Stunde auf und war untröstlich. 

Lösung 2: Große Matratze anschaffen und vor unser Bett legen, dort mit dem Baby einschlafen und bei Bedarf wieder dazulegen können, wenn er aufwacht und wir aber noch nicht ins Bett gehen. Sturzgefahr wäre gebannt.

Lösung 3: Familienbett modifizieren.

Nachdem 1 gescheitert ist und 2 eine neuen Matratze fordern würde, abgesehen von dem Platz und Geräume, was jeden Tag nötig würde, haben wir uns für 3 entschieden. 


Bett mit der einen Seite an die Wand geschoben, Beistellbett auf die niedrigste Einstellung, dann Holzblöcke als Podest gebaut (verwendet haben wir dafür unser "altes Familienbett", welches noch abgebaut im Keller stand) und verschraubt. Schließlich das Kinderbett an den Blöcken verschraubt und mit Spanngurten möglichst unsichtbar am großen Bett befestigt. Ästhetik geht anders, aber das wird ja nicht ewig so sein... 

Steigerungsfähig ist die ganze Nummer außerdem. Wenn der Sohn tatsächlich Anstalten macht sich über das Fußteil des Bettes (nicht im Bild, etwa halb so hoch wie das Kopfteil) verabschieden zu wollen, können wir Kopf- und Fußteil noch tauschen bzw. das Bett eben einmal umdrehen. Dann ist das "Gitterbettfeeling" für alle komplett... 

Die ersten drei Testtage liefen ziemlich gut. Das Besteillbett wird nicht wirklich als Schlafplatz genutzt, bietet aber zumindest etwas seitlichen Rausfallschutz. Einschlafen und Weiterschlafen klappen seitdem auch wieder wesentlich entspannter. 



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